Zuhören gegen Einsamkeit
„Ich höre dir zu“: mit diesem freundlichen Angebot auf einem großen gelben Schild saßen Marcia Zieglmeier und Ute Reiber (Foto ganz oben) vom Ackermannbogen eV Ende September auf einer Bank an der großen Wiese in der Nähe vom Rigoletto (wagnis1). Egal ob jemand zufällig vorbeikam oder bewusst die Bank ansteuerte, eingeladen waren alle zur Begegnung und zum Austausch.
„Solche Initiativen gibt es schon in anderen Städten“, erzählt Marcia Zieglmeier. In Düsseldorf heißt die Initiative „zuhören.draußen“, in Hamburg gibt es einen Zuhör-Kiosk, und auch in München wurde ein ähnliches Angebot ins Leben gerufen, nämlich „Momo hört zu“. „Mit dieser Aktion wollen wir etwas gegen Vereinsamung in der Stadt tun. Hier kann man sich was von der Seele reden oder einfach nur ein bisschen plaudern“, umreißt Marcia Zieglmeier ihre Motivation.
Wichtig dabei sei, aktiv zuzuhören. Das bedeute, nicht sofort Ratschläge zu erteilen oder auch gleich von sich zu erzählen nach dem Motto, das kenn ich auch von mir, erklärt die Mitarbeiterin vom Ackermannbogen eV. Um diese Strategie zu lernen, haben Marcia Zieglmeier und Ute Reiber sich vorab umfassend informiert und eine Online-Schulung absolviert. Beim ersten Termin kamen immerhin zwei Frauen vorbei, nahmen Platz und ließen sich interessiert das Konzept erläutern.
Am Dienstag, 22. Oktober, von 11 bis 12 Uhr wird die Zuhörbank wieder besetzt sein. „Nächstes Jahr gehen wir vielleicht auch an einen anderen Ort und probieren auch eine andere Uhrzeit aus. Oder wir gehen mit den Leuten eine Runde spazieren“, überlegt Marcia Zieglmeier. „Vielleicht könnten wir auch noch Ehrenamtliche einbinden, je nachdem wie groß die Nachfrage ist.“
Weitere Infos und Termine für die Zuhörbank gibt es hier:
Zuhörbank – Ackermannbogen e.V. (ackermannbogen-ev.de)
(Fotos: Ackermannbogen eV)