Frauen planen München

„Am Anfang war in der Verwaltung die Bereitschaft, eine Frau an der Spitze zu akzeptieren, nahezu null“: So beschreibt Christiane Thalgott, Münchens erste Stadtbaurätin, ihre erste Zeit in der bayerischen Landeshauptstadt. „Frauen planen München – 30 Jahre Stadtbaurätinnen“ ist der Titel eines knapp 20-minütigen Films, der im Auftrag des Planungsreferats der Landeshauptstadt produziert und jetzt veröffentlicht wurde. Als erste Frau hatte Christiane Thalgott 1992 die Leitung eines Referats in der Münchner Verwaltung übernommen, 2007 trat Elisabeth Merk ihre Nachfolge an.

In den 70er Jahren waren Frauen im Planungsreferat nur als Vorzimmerdamen und Schreibkräfte beschäftigt. Mit dem Amtsantritt von Thalgott Anfang der 90er Jahre begann ein tiefgreifender Wandel, immer mehr Architektinnen und Planerinnen verstärkten die Verwaltung; mittlerweile haben die beiden Stadtbaurätinnen 30 Jahre in der Münchener Stadtplanung geprägt.  

Ein besonderes Augenmerk richtete Christiane Thalgott in ihrer Amtszeit auf den Ackermannbogen, wo sie den Neustart des genossenschaftlichen Wohnungsbaus förderte. Dreharbeiten für das Interview im Film haben vor zwei Jahren auch im wagnis1-Projekt stattgefunden, unter anderem ist sie im Film bei dem Quittenbaum zu sehen, den sie 2005 zum Einweihungsfest für wagnis1 gestiftet hat. Als große Chance für Neubauquartiere sieht Thalgott die Genossenschaften an. „Die genossenschaftliche Idee war immer mehr als nur Wohnen, dazu gehört auch das gemeinschaftliche Leben und das gemeinschaftliche Handeln, das Alt und Jung, Starke und Schwache miteinschließt. Und das ist ganz wesentlich in unserer Gesellschaft, die stark auseinanderdriftet.“

Der Film ist bei You Tube abrufbar:

https://www.youtube.com/watch?v=D1bLgQn1grE

Foto: Christiane Thalgott bei den Dreharbeiten in wagnis1 am Ackermannbogen

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