Ausflug ins Allgäu
Wie arbeiten eigentlich andere Wohnungsbaugenossenschaften? Diese Frage stellte sich das wagnis-Team beim diesjährigen Betriebsausflug und stattete der BSG-Allgäu in Kempten in der ersten Augustwoche einen Besuch ab.
Die BSG-Allgäu Bau- und Siedlungsgenossenschaft eG wurde 1906 gegründet und bewirtschaftet über 7200 Wohnungen im Allgäu, damit gehört sie zu den größten Wohnungsbaugenossenschaften in Bayern. Die beiden Vorstände Tanja Thalmeier und Ralf Kehrer, die sich Zeit für die Besucher*innen aus München nahmen, konnten mit beeindruckenden Zahlen aufwarten. Neben den 2200 Wohnungen der Genossenschaft verwaltet die BSG-Allgäu 3800 Eigentumswohnungen und 1200 Wohnungen für Dritte. Darüber hinaus baut und verkauft die BSG-Allgäu aber auch Reihenhäuser und Eigentumswohnungen. 120 Mitarbeiter*innen sind im Unternehmen beschäftigt.
Als gemeinwohlorientiertes Unternehmen geht es der BSG nicht nur darum, bezahlbare Wohnungen anzubieten, sondern sie hat den gesamten Lebensraum im Blick: „Wohnen hört nicht an der Wohnungstür auf, auch die Viertel sind wichtig“, erklärte Tanja Thalmeier. Deshalb achtet die BSG darauf, in ihren Anlagen geförderte und freifinanzierte Genossenschaftswohnungen mit Eigentumswohnungen zu mischen: „Die Gesellschaft gehört zusammen.“ Dazu kommen soziale Einrichtungen wie Kindertagesstätten und Angebote für Senioren. 118 Jahre ist die Genossenschaft alt, auf ihrer langen Tradition will sie sich noch lange nicht ausruhen. Tanja Thalmeier dazu: „Der genossenschaftliche Gedanke soll kein closed shop sein, wir möchten uns nicht nur aufs Verwalten von Wohnungen beschränken.“ Ein Rundgang gab einen Einblick in die vielfältigen Aktivitäten, vom Miniladen, der nicht nur regionale Lebensmittel, Drogerieartikel und Paketannahme anbietet, sondern auch Treffpunkt fürs Viertel ist, über den Bauhof mit großzügigen Räumen bis zum Neubauprojekt mit 76 Wohnungen inklusive schönem Ausblick in die Allgäuer Berge.
Am Nachmittag stand für das wagnis-Team noch eine Stadtführung mit interessanten Fakten auf dem Programm. Wer hätte gewusst, dass Kempten zu den ältesten Städten in Deutschland gehört mit der ersten schriftlichen Erwähnung durch einen griechischen Geografen? Und was hat es mit der Redensart „die Klappe halten“ auf sich? Die bezieht sich auf den Klappsitz im Chorgestühl, erklärte der kundige Stadtführer bei der Besichtigung der barocken Basilika St. Lorenz (Foto: Blick vom Hofgarten auf die Kirche). Damit sie beim Aufstehen nicht gegen das Holz knallte und damit den Gottesdienst störte, musste sie nämlich festgehalten werden.